Montag, 19. Januar 2009

Mal wieder das Thema Ritalin

Immer mal wieder stolpere ich im Netz über Ritalin und vor allem auf Eltern die ihren Kinder dieses Medikament verabreichen. Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich habe nix dagegen, wenn dieses Methyphenidat kurzfristig eingesetzt wird, um der ganzen Familie mal einen Moment Ruhe zu gönnen. Aber: Das sollte die absolute Ausnahme bleiben! Ich persönlich halte nichts davon, einem Kind oder überhaupt einem Lebewesen, ein Medikament zu geben, das ihr Gehirn vernebelt, bzw. ihr Bewusstsein trübt. Nur damit es sich endlich mal "normal" verhält! Was bitte ist normal? Ich fahre jeden Tag nebenberuflich (für Taxi Pitscheneder in Landau; sorry, diese Werbung muss sein, weil das ein Arbeitgeber ist, wie es sie leider viel zu selten gibt!) Also ich fahre täglich Schulkinder und ich bin mir sicher das fast alle in die ADHS Schublade passen. Aber keines von ihnen ist "unnormal"! Kinder sind verschieden, genauso wie jeder Erwachsene auch. Als Erwachsener ist es erwünschensweit, dass jeder seine eigene Persönlichkeit hat und den Kindern soll man das absprechen? Ich befürchte einfach das irgendwann für jedes unerwünschte Verhalten ein Medikament erfunden wird und wir uns die Menschheit so zurecht biegen wie es der "Norm" entspricht. Da hab ich einen Tipp: Wie wäre es mit einem Missbrauch-Verbrechen-Mord-Medikament? Aber hoppla: Irgendwo hab ich mal gelesen, dass man an 2000 Mörden in den USA eine Befragung gemacht wurde. Ihr ahnt schon was da rauskam, nicht war? Alle, ausnahmslos alle, bekamen in der Kindheit Methyphenidat; sprich Ritalin! Also ist vielleicht doch keine so gute Idee mit dem Gegenmittel, denn der Schuss kann ganz schnell noch hinten losgehen! (Falls jemand von euch den Artikel im Netz wieder findet, gebt mir bitte bescheid!) 

Ansonsten empfehle ich euch einstweilen den Artikel auf meiner Website, zu finden hier:

http://cosmicinka.jimdo.com/ritalin-info/

Bitte,- denkt mal drüber nach: Was oder wer ist normal? Was versteht ihr darunter? 

Freue mich auf eure Kommentare! 

4 Kommentare:

  1. liebe andrea,
    es gibt themen auf die viele nur schwer drauflos
    schreiben können, da diese so ernst sind, dass man
    deren inhalt erstmal sacken lassen muss. wenig feedback
    heisst dann nicht zwingend wenig interesse.
    leider ist es eine tatsache, dass man am ehesten
    innerhalb der ersten stunde resonanz zeigt. sich am
    nächsten tag zu aktivieren ist eher
    ungewöhnlich.(ausserdem polarisiert es; betroffene
    trauen sich nicht und die anderen machen sich bis zum
    nächsten tag keine gedanken dadrüber) und dein thema
    ist definitiv ernst und bedrückend.

    es ist traurig, töricht und sehr kurzsichtig, dass
    menschen dazu neigen den weg des momentan geringsten
    widerstandes zu gehen ohne dabei an die spätfolgen zu
    denken.

    im mittelalter steckten die bauernfrauen ihren babys
    mohnbällchen zum lutschen in den mund, um diese ruhig
    zu stellen, damit sie ungestört aufm feld arbeiten
    konnten.
    unwissenheit und/oder naivität führen auch heute noch
    zu schicksalshaften leidenswegen aller betroffenen.
    daher finde ich es grossartig und lobenswert
    aufzuklären wie du es tust. wenn nur eine person daraus
    lernt(was du evtl nie erfährst)dann ist deine mühe
    belohnt. obwohl ich nie mit dem thema konfrontiert
    wurde habe ich deiner veröffentlichung trotzdem
    beachtung geschenkt, da es immer gut ist nachzufrageb
    und auch die andere seite der medaille zu betrachten.
    ich kannte das leid kaum, doch ein gespräch mit einer
    freundin zeigte mir, dass es wirklich schwierig für die
    eltern sein kann ein adhs-kind gross zu ziehen, aber es
    mit drogen(was alle medikamente letztendlich
    sind)vollzustopfen ist garantiert keine lösung. sicher
    fehlt ihnen aufklärung und halbwissen ist bekanntlich
    gefährlich.

    engagiere dich deshalb weiter und steh dazu! du bist
    auf dem richtigen weg, denn es gibt nichts gutes ausser
    man tut es.

    lieben gruss, andi

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  2. Das werde ich tun. Wie heißt es so schön:

    Es ist unmöglich, die Fackel der Wahrheit durchs Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen.

    LG Andrea

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  3. Och weisst, Ritalin sollte man auch den Leuten verabbreichen, die einfach nicht in die Gaenge kommen. Angeblich soll bei Leuten, die kein ADHS haben, das Zeug gegenteilig wirken, sprich, aus Faulen werden Fleissige, weil sie ploetzlich keine Ruhe mehr im Hintern haben. Ja fein, des sollte man saemtlichen faulen Sesselfurzern geben hehe.

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  4. Ich hab ADHS und kenne Kinder und Erwachsene mit ADHS....
    Ohne Methylphenidat werden einige ADHSler schulisch, beruflich nie voran kommen. Manche werden als Faul, Dick und Dumm bezeichnet, andere suchen sich Ihre Drogen wie Koffein, Zucker, Alkohol, Nikotin und Kokain.
    Kaffee und zuckerhaltige Lebensmittel können unbewusst als Selbstmedikation eingenommen werden und der ADHS-Betroffene wird übergewichtig und träge.....

    Wer keine Ahnung von ADHS und den vielen Einzelnen Begleiterscheinungen/-Erkrankungen hat sollte besser nicht über Methylphenidat streiten..... Ein ADHS-Betroffener hat in Schule/Ausbildung/Beruf nicht nur das Hyperaktivitätsproblem, sondern auch noch einen Haufen anderer Probleme wie hohe Ablenkbarkeit, Konzentrationsprobleme, Mobbing, usw....

    Mit der Einnahme von Methylphenidat wird ein ADHS-Patient ruhiger und geordneter, kann sich besser Konzentrieren und wird Leistungsfähiger.

    Ritalin zu verabreichen ist nicht schlimm, es hilft und macht nicht süchtig (eigene Erfahrung). Was schlimmer ist, ist die Umwelt, der Stress, die Reizüberflutung und der Leistungsdruck, mit der ADHS-Patienten konfrontiert werden. Immer besser, schneller, höher, weiter, komplizierter. Hochflexible Alleskönner sollen wir werden, jeden Job annehmen, aber ist dieser auch geeignet?
    Der Stress und die Hektik in dieser Welt ist nicht nur für ADHSler ein Problem, aber das will ja kein "Gesunder" begreifen und nimmt sich heraus über andere zu Urteilen, deren Problem er nicht nachvollziehen kann.

    Und noch was, ADHS ist überwiegend vererbt, könnte durchaus sein, das ein Elternteil sich wiederfindet.

    Zur Strafälligkeit/Mördern: Kinder und Jugendliche, die mit Ritalin behandelt werden werden weniger auffällig und Strafällig, also vernünftiger als nichbehandelte unerkannte ADHS-Patienten. Das Gleiche gilt für diverse Suchterkrankungen.
    Das Problem könnte jedoch darin bestehen, das ADHS-Betroffene nach Absetzung des Medikaments dann auch nicht mehr so gut funtionieren und deshalb abrutschen.

    Ansonsten epfhele ich Bücher zu Lesen, z.B. von Hellowell das Buch Zwanghaft Zerstreut , oder diverse Bücher zum Thema ADHS von Cordula Neuhaus, welche eine Expertin auf diesem Gebiet ist.

    MfG

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