Donnerstag, 26. Februar 2009

Bildung muss gelebt werden!

 Bildung, lebst du noch ?

Diese Frage stellten sich zukünftige Mitglieder der SPD Arbeitsgemeinschaft für Bildung Niederbayern bei Ihrem Vorbereitungstreffen zur Neugründung. 

Immer lauter werden die Zweifel an unserem Bildungssystem. Während von Chancengleichheit und Wettbewerb in Europa gesprochen wird, gelingt es nicht einmal diesem Anspruch innerhalb der Bundesrepublik gerecht zu werden. Besonders in Bayern fragen sich immer mehr Eltern warum viele Kinder vor der Schule regelrecht Angst haben. Dabei reicht die Palette bis hin zu nachhaltigen psychischen Störungen. Dass hier nicht die richtigen Wege eingeschlagen werden, darüber sind sich die zukünftigen Mitglieder der wieder ins Leben gerufenen SPD Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) in Niederbayern einig. Am 03. März werden sie im Rahmen der Vorstandswahlen ihre konkreten Ziele und Änderungsvorschläge interessierten Teilnehmern darlegen. 

Ausreichend diskutiert wurden in den vergangenen Monaten die Missstände, die an unseren Schulen herrschen. Wissenschaftlich bewiesen und ausreichend dargelegt sind die Krankheiten, die durch diese Umstände bei unseren „Zukunftsträgern“ hervorgerufen werden. Allerdings, die Vorstöße der Verantwortlichen bewegen sich allen Untersuchungen zum Trotz konsequent in eine Richtung, in der die Bedürfnisse der Schüler in keiner Weise berücksichtigt werden. 

Eine Reform soll nicht darauf aus sein, die Kinder vor den Anforderungen der Zeit zu schützen, ihnen leistungsfreie Nischen zu bieten und in einer behüteten, unrealistischen Käseglocke großzuziehen. Sondern sie in geeigneter Weise, ohne Zerstörung der Persönlichkeit und unter Berücksichtigung der ihnen eigenen Fähigkeiten auf die Zukunft vorzubereiten. Dafür muss ein angemessener Rahmen gegeben sein. 

Langfristiges Ziel sollte es sein ein Schulsystem zu schaffen, welches den Kindern ein Lernen in einem geschlossenen System vom Kindergarten bis zum Schulabschluss ermöglicht. Dass die Differenzierung bereits in der vierten Klasse eindeutig verfrüht ist, darüber sind sich Eltern und Lehrer im Wesentlichen einig. Die Zukunft orientierte Schule muss nicht neu erfunden werden, es gibt sie bereits. Somit ist eine völlige ins Chaos und in die Ungewissheit führende Reform nicht nötig. Unsere Kinder kommen nicht als Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten auf die Welt, sondern als Kinder, die ein Recht darauf haben sich im Rahmen ihrer Fähigkeiten und Stärken zu entwickeln. Chancengleichheit heißt, allen Kindern alle Wege zu öffnen und offen zu halten.  

Allein schon die Diskussionen und verzweifelten Versuche, etwas zu verändern, zeigen wie dringlich das Thema mittlerweile geworden ist. Die CSU spricht von Fortschritt und Globalisierung, während sie beim Thema Bildung an alten Zöpfen fest hängt. Dabei liegt die Lösung doch so nah und ist für diejenigen, welche die Praxis erleben, leicht zu erkennen. Daher ist eine Reform von unten notwendig, in der sich auch die Eltern, die sich im Moment völlig allein gelassen fühlen, einbringen können.

Die Vision kann nur auf lange Sicht erreicht werden. Der Weg ist das Ziel, welches in kleinen Schritten erreichbar wird, der aber endlich in Angriff genommen werden müssen. 

Leistungen werden diktiert von den großen Wirtschaftsunternehmen. Aber was erwarten diese? Sind sie nicht auch interessiert an gesunden Kindern als Grundlage für leistungsfähige Arbeitnehmer?
Was kann man aktuell tun, um den Unterricht zu modernisieren? Welchen Sinn macht der gegenwärtige Unterrichtsstoff? Wie hoch ist die Belastung der einzelnen Schüler? Mit diesen und anderen Themen wird sich die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) in der NiederbayernSPD in den nächsten Monaten auseinandersetzen.

Meistens haben Krisenzeiten auch eine positive Seite, weil etwas Neues entsteht. Die Bildung und Zukunft unserer Kinder muss Priorität haben. Die Zeiten sind reif, Missstände zu erkennen, die Bevölkerung wachzurütteln und Initiative zu ergreifen. 

Unter dem Motto „Bildung muss gelebt werden“ findet am 3. März 2009 um 19.30 Uhr im Hotel „Zur Isar“, Passauer Str. 2, 94447 Plattling die Neugründung der SPD Arbeitsgemeinschaft für Bildung Niederbayern statt.

Alle Interessierten (auch Nichtmitglieder) sind herzlich willkommen und zur Mitarbeit eingeladen.


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Herbert Lohmeyer

(bildungspolitischer Sprecher
 im SPD-Kreisvorstand Landshut)
für die AfB Niederbayern

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Ich wollte der Presse nicht vorgreifen. Nachdem der Artikel heute in den Printmedien veröffendlich wurde, habe ich ihn nun hier gepostet. Wer in Niederbayern lebt und mitarbeiten möchte, ist hiermit herzlich eingeladen! 

Ich freue mich aber weiterhin auf alle Kommentare und Anregungen. Unsere Arbeitsgemeinschaft lebt von der Mithilfe aller! 

Sonntag, 15. Februar 2009

Interessiert euch für andere Menschen, wenn ihr interessant sein wollt!


Sagt Moritz Freiherr Knigge. Nein, ich habe das "von" nicht vergessen, er trägt keines in seinem Namen. Wohin es verschwunden ist, ist nicht mehr nachvollziehbar.

Moritz Freiherr Knigge wurde im Oktober 1968 geboren und wuchs auf dem Rittergut Bredenbek bei Hannover auf. Dem Ort, an dem auch sein berühmter Vorfahre Adolph Freiherr Knigge im 18. Jahrhundert lebte. Letzten Donnerstag durfe ich einem spannenden Vortrag von ihm lauschen. 

Anders als wir alle ahnehmen, hat sein berühmter Vorfahre Adolph Freiherr Knigge im Jahre 1788 kein Benimm-Buch geschieben, sondern einen Kommunikationsleitfaden. Über Benimm steht im Originalbuch genau ein Satz. Zugegeben, dieser Satz erstreckt sich über zweieinhalb Seiten, aber das ist alles. Adolph Freiherr Knigge ging vielmehr der Frage nach, wie es uns gelingen kann „uns und anderen das Erdenleben zu erleichtern". 

Wer wertschätzend kommuniziert,

denkt über sich, seine Motive und Ziele nach.
übernimmt Verantwortung und meidet Schuldzuweisungen oder Rechtfertigungen. 
hat den Mut, zu kritisieren und sich kritisieren zu lassen.
überprüft seine eigenen Urteile und Überzeugungen im Dialog. 
schaut unter die kommunikative Oberfläche, setzt sich couragiert für mehr Wertschätzung ein.
macht sich ein Bild über die jeweilige Lage, bevor er redet oder handelt. 
weiß, wie viel Nähe Menschen benötigen und wie viel Distanz sie brauchen. 
bleibt auch in überraschenden und unangenehmen Situationen gelassen. 
macht Kommunikation überhaupt oder wieder möglich.
kennt die Erwartungen und Anforderungen an seine Rolle, ohne als Mensch unkenntlich zu werden.

Ein kurzes Video mit einem Beispiel für Menschlichkeit findet ihr hier. Einmal klicken und der Freiherr spricht:

„Mann muss die Gemütsarten der Menschen studieren, insofern man im Umgang mit ihnen auf sie wirken will.“ 
Adolph Freiherr Knigge



Freitag, 6. Februar 2009

Schulbildung


Dieses T-Shirt gibts bei Amazon.de

Es bezeichnet genau und in einem Satz wie das Schulsystem funktioniert. Traurig aber wahr...

Leider wird immer noch viel zu viel gelehrt und nicht gelernt. Und das mit einem Dreigliedrigen Schulsystem aus dem Jahre 1912. Nein, das ist kein Witz! So wurde es auf der Reichsschulkonferenz ausgetüftelt, weil man sich nicht einigen konnte. Die einen wollten gleich eine Schule für "besser gestellte", die anderen wollten eine 8 jährige Grundschulzeit. Und so traf man sich in der Mitte, bei eben 4 Jahren. Somit beruht unser Schulsystem nicht auf einer Pädagogischen Entscheidung, sondern auf einer tariflichen Einigung. 

Da mir das Regelschulsystem schon immer "gegen den Strich" ging; -auch während meiner eigenen Schulzeit,- besuchen meinen Kinder eine Montessori Schule. Wir sind hochzufrieden! Den Kindern dort wird keine Wille genommen, ihre Neugierde am Lernen bleibt erhalten und sie lernen mit sehr viel Eifer und Freude und sie können ihre Persönlichkeit voll entfalten. Die Stärken werden gestärkt und die Schwächen geschwächt. Und das alles ohne Proben, Noten und Hausaufgaben. All das kann man unseren Kindern ruhig ersparen.

Ich möchte die Schul-Welt für unsere Kindern verbessern, interessanter und schöner machen. Kinder sind unsere Zukunft! Ohne die läuft in Zukunft gar nix! 80.000 Hauptschüler verlassen die Schule jedes Jahr ohne Abschluss, 50% der Gymnasiasten verlassen die Schule ohne Abitur und die Eltern geben jedes Jahr 3 Milliarden € für private Nachhilfestunden aus. Klar, da sieht der Staat keinen Handlungsbedarf, es kostet ihn ja nix! Schulbildung kostet Geld, viel Geld. Aber solange keiner "aufmuckt" wird sich auch nichts ändern. 

Deshalb bin ich seit kurzem (im Geiste schon länger) Mitglied der SPD. Ich verspreche euch, das ich alles was in meiner Macht steht, tun werde um unser Schulsystem zu verbessern. Ab März werden wir daran arbeiten. Mehr sei noch nicht verraten. Nur eines: Ich bekomme für diese Arbeit kein Geld! Nur um bösen Zungen vorzubeugen, die meinen das jeder in der Politik ein Haufen Kohle macht. 

Jetzt möchte ich euch Eltern bitten mir zu helfen. Sicher wollt ihr für eure Kinder auch das beste, oder? Also, schreibt Kommentare was das Zeug hält! Ich möchte ALLES wissen! Welche positiven und negativen Erfahrungen haben eure Kinder und ihr gemacht? Was sollte beibehalten, was verbessert, geändert oder abgeschafft werden usw. Einfach das was euch auf den Nägeln brennt. Natürlich dürfen sich auch Lehrer und Schüler zu Wort melden, das ist sogar sehr wichtig! 

In diesem Sinne: Packen wir's an!